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Ackerbrand zum Sonntagskaffee

[Fröhstockh., 23.7.2017] Den ganzen Tag schon war das stete Brummen des Mähdreschers im Ort zu hören gewesen - ein Geräusch, das zu heißen, trockenen Sommertagen gehört wie das Zirpen der Grillen. Starke Windböen hatten Staub und Strohhäcksel auf Haus- und Autodächer getragen; auch das muss an solchen Tagen so sein.

Die meisten von uns hatten es sich wohl nach einem deftigen Sonntagsbraten gerade für ein Nickerchen auf dem Kanapee bequem gemacht, waren für eine ruhige Tasse Kaffee in den Schatten von Gartenbäumen gegangen oder im Begriff, mit eBike und Co. zu einem Sonntagsausflug aufzubrechen, als dichter, beißender Rauch zwischen den Häusern aufzog. Es war sofort klar, dass der Weg zum Feuerwehrhaus unausweichlich werden würde - und so machten sich die ersten schon auf den Weg, bereits bevor die Sirene kurz nach 14:00 Uhr heulte. Auch ohne die Funkmeldung war wegen des dichten Qualms der Brandort leicht zu finden: Ein größtenteils abgemähter Acker am nördlichen Ortsrand ("Felsenkeller"), Richtung Mainbernheim, brannte auf einer Länge von etwa 100-120 m, ein qualmender Mähdrescher stand etwas abseits am Feldrand.

Da der "Flutgraben" wegen der Trockenheit derzeit kaum Wasser führt, begannen wir sofort, eine rund 300 m lange Schlauchleitung vom Hydrantennetz zum Brandort zu legen. Ein Landwirt hatte bereits begonnen, den Acker um den Brand herum zu grubbern, weitere kamen ihm bald mit ihren Eggen und auch mit Wassertanks zur Hilfe - eine Nachbarschaftshilfe, die es so vielleicht nur noch auf dem Land gibt.

Zeitgleich waren die Bewohner des Gääßviertels in Aufruhr, weil wegen der enormen Rauchentwicklung und der starken Winde besonders hier die Lage unklar war und sehr bedrohlich schien. Einige schlossen nur Fenster und Türen, andere verließen gar ihre Häuser und nahmen - in Furcht vor der unabsehbaren Brandentwicklung - kurzzeitig Reißaus.

Glücklicherweise zeigten die Maßnahmen der Landwirte schnell Erfolg und das Feuer wurde - in Ermangelung weiterer "Nahrung" - eingedämmt. Ein intensiveres Eingreifen der ebenfalls alarmierten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus [Rödelsee], [Iphofen] und [Mainbernheim] war daher nicht nötig; sie konnten nach Klärung der Lage zügig abrücken. Allein die Nachkontrolle des Maschinendefekts mit Wärmebildkamera und Löschwasser nahm einige Zeit in Anspruch.

Wenn sich unsere Einsatzstatistik für 2017 an der der letzten Jahre orientiert, so war dies wohl der letzte Einsatz unseres "alten" LF 8, bevor es vom neuen LF20-KatS im Dienst abgelöst wird.

Bildergallerie:

 Fotos: privat I; privat II; privat III, jeweils mit freundlicher Genehmigung. Unser spezieller Dank geht an die Fotografen für die Überlassung der Nutzungsrechte.